Staatsoperette Dresden im Kraftwerk Mitte
Am 16. Dezember 2016 wird das Ensemble der Dresdner Staatsoperette seine neue Bühne im Kulturzentrum "Kraftwerk Mitte" einweihen und den Spielbetrieb aufnehmen. Die erste Vorstellung wird mit Hochspannung erwartet: Karten für die Premiere "Orpheus in der Unterwelt" sind ausverkauft.
Die Staatsoperette Dresden - Tradition mit Zukunft
Tradition: Gemeinsam mit ihren Vorgängerhäusern bringt es die Staatsoperette - die, entgegen ihrem Namen übrigens nicht durch den Freistaat Sachsen, sondern von der Stadt Dresden direkt betrieben wird - auf über 200 Jahre Bühnengeschichte. Zeitweilig gab es in der Stadt bis zu drei Operettenhäuser gleichzeitig! In diese ehrwürdigen Fußstapfen treten sollte nach dem Zweiten Weltkrieg auch die - anfänglich vergleichsweise kleine - Truppe des “staatlichen Operettentheaters”, wie die Staatsoperette zunächst hieß. Den Bombenangriffen auf Dresden waren auch die allermeisten Theaterbauten der Stadt zum Opfer gefallen. Allenfalls in den Vororten ließen sich noch unzerstörte Gebäude von ausreichender Größe finden. So kam die spätere Staatsoperette 1947 zu ihrer eigentlich als Provisorium gedachten Spielstätte in Dresden-Leuben, die entgegen allen Erwartungen für sieben Jahrzehnte Bestand haben sollte. Die Sehnsucht der Menschen nach Zerstreuung und Vergnügen war groß im Dresden der Nachkriegszeit. Das Musiktheater entwickelte sich rasch zum Publikumsmagneten, dem es gelang, die alte Operettentradition der Stadt auch durch vier Jahrzehnte DDR hindurch zu bewahren - und dabei immer wieder mit neuen Impulsen aufzufrischen, wie etwa der langjährigen erfolgreichen Kollaboration mit der “Constantia”, dem heutigen “Theater Junge Generation”.
Auch was den Spielplan betrifft wird, insbesondere in den letzten Jahrzehnten, durchaus Neues gewagt: Mit ihren Wiederaufführungen verschollener und verdrängter Werke der Operettengeschichte und Neuinszenierungen zahlreicher unbekannter Stücke des wohl berühmtesten Operettenkomponisten Johann Strauss konnte sich die Staatsoperette auch international einiges Renommee erarbeiten.
Neue und alte Traditionen der Operetten-Welt werden - ergänzt durch Ausflüge in verwandte Genres wie Musical und Oper - auch an ihrem neuen Standort im Kraftwerk Mitte die Staatsoperette Dresden prägen.
Ein neues Kulturzentrum entsteht - mitten in Dresden
Seit 2012 laufen die Arbeiten für die Gestaltung der neuen Spielstätte. Neben aufwändigen Restaurierungen alter, denkmalgeschützter Industriegebäude auf dem Gelände des ehemaligen Heizkraftwerkes Dresden Mitte entstand auch ein großzügiger Neubau mit Raum für vier Bühnen und insgesamt über 1000 Plätzen, in den die Staatsoperette - gemeinsam mit einer weiteren Bühnen-Institution aus Dresden, dem “Theater Junge Generation” (tjg), eines der bedeutendsten Kinder-und Jugendtheater bundesweit - einziehen wird. Um die Finanzierung des Projekts zu verwirklichen, verzichten die Mitglieder des Ensembles seit Jahren freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts.
Derzeit laufen die letzten Innenausbauten auf Hochtouren: 100.000 Meter Kabel sind verlegt, 1.100 Scheinwerfer angebracht und 1.175 Theaterstühle montiert. Das Foyer, das sich die Staatsoperette mit ihren befreundeten Kollegen vom tjg teilen wird, entstand aus der ehemaligen Maschinenhalle des alten Kraftwerks und knüpft mit seiner Backsteinoptik auch architektonisch an die Geschichte des Gebäudes an.
Mit einem Festakt vor geladenen Gästen beginnt am 16. Dezember feierlich die erste Spielzeit der Staatsoperette und des tjg an ihrem neuen Standort.
So richtig los für alle geht es dann aber am 31. Dezember. Die Staatsoperette präsentiert ihre Vielfalt mit einer großen Silvestergala für alte Fans und neue Freunde. Und Sie können live dabei sein: Unsere diesjährigen exklusiven Dresden-Reise-Arrangements zu Silvester beinhalten auch Tickets für diesen besonderen Leckerbissen der Unterhaltungskultur.
Kultur und Kreativität in Dresden - Das Kraftwerk Mitte
Das Gelände des ehemaligen Heizkraftwerks befindet sich seit Jahren in der Umgestaltung. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Dresden entsteht hier, knapp 15 min fußläufig von der barocken Altstadt entfernt, nach und nach ein neues Zentrum für Kunst, Kultur und Kreativität.
Bereits jetzt prägt ein für Dresden bislang einmaliges Neben- und Miteinander völlig unterschiedlicher Konzepte das Areal. Neben dem Dresdner Energiemuseum, das die Erinnerung an die ursprüngliche Nutzung des Geländes wach hält, haben in und um das Kraftwerk Mitte inzwischen auch die Hochschule für Musik und das Heinrich-Schütz-Konservatorium ein neues Zuhause gefunden. Zudem befinden sich auf dem Gelände auch ein beliebter Technoclub, ein Café und moderne Arbeitsflächen für Künstler und Kreative. Weitere Nutzungsflächen für Büros, Gastronomie und Einzelhandel sind im Entstehen . Ein ganz besonderes Ambiente also - und damit wie geschaffen für eine kulturelle Perle der Stadt Dresden wie die Staatsoperette, die sich stets gekonnt zwischen Tradition und Moderne zu bewegen wusste.